Die Geschichte und Entwicklung der Farben
Pigmente, Farbstoffe und Farbtöne
die Geschichte und Entwicklung der Farben
Können Sie sich eine Welt ohne Farbe vorstellen? Heutzutage unterscheiden wir gelb, pastellgelb, glänzend gelb, ockergelb - und die Liste geht nahezu endlos weiter. Farben zu erkennen und ihnen einen Sinn zu geben, ist zu einem Lebensstil geworden. Aber wie haben wir eigentlich begonnen, Farbpaletten dieser schönen verschiedenen Töne zu erstellen? Ein historischer Blick auf Farbe gibt eine kulturellere Perspektive, die eher durch Zeit und Ort als durch Assoziation definiert wird.
Vor über 40.000 Jahren wurde eine Kombination aus Kreide, Erde, tierischem Fett und verbrannter Holzkohle von Menschen verwendet, um die frühesten bekannten Zeichnungen zu erstellen. Diese Komponenten schufen eine Palette von fünf Farben, die für sehr lange Zeit die Grundlage der Kunst bilden sollten: Schwarz, Weiß, Rot, Gelb und Braun.
Durch Erforschung, Experimentieren und wissenschaftlichen sowie technologischen Fortschritt wurden dann neue Farben entdeckt und geschaffen. Ein deutlichen Fortschritt in der Geschichte der Farbkunst ist von der Renaissance bis zum Impressionismus zu erkennen, wobei in jeder Epoche neue Farbpigmente entdeckt wurden.
Trotz traditioneller Reime und Lieder, die mit den Farben des Regenbogens assoziiert werden, gibt es in Wirklichkeit keine reinen Farben, da sie alle zu einem einzigen, kontinuierlichen Spektrum verschmelzen. Bis 1704 enthielten Darstellungen des Regenbogens nur fünf Farben, bis Sir Isaac Newton Indigoblau und Orange hinzufügte, da er von der Zahl Sieben und ihrer Eigenschaften fasziniert war.
Die Geschichte zeigt uns, dass die Farben des Regenbogens variieren können, und wenn wir uns mit den kulturellen Ursprüngen der Farben befassen, sehen wir signifikante Unterschiede. Die Interpretation von Farben ist wichtig und hat sich eher durch menschlichen Einfluss als durch die natürliche Wahrnehmung einer einzelnen Farbe entwickelt.
Rot
In den meisten Sprachen war Rot die erste Farbe nach Schwarz und Weiß, die namentlich benannt wurde (roter Ocker). Es war die erste in der Kunst verwendete Farbe und hatte eine hohe symbolische Bedeutung, da sie mit Blut assoziiert wird und Stärke sowie Männlichkeit hervorruft. Es wird angenommen, dass Gravuren aus Linien, Formen und Dreiecken aus rotem Ocker vor 75.000 Jahren die früheste Form der Höhlenkunst sind.
Rosa
Obwohl viele Rosa traditionell als überwiegend weibliche Farbe betrachten, ist dies eigentlich ein relativ neuer Trend. Während des 19. und frühen 20. Jahrhunderts war das Gegenteil der Fall: Rosa wurde für Jungen und Blau für Mädchen verwendet. Die Wahrnehmung war, dass Rosa eines Jungen als die kindliche Version von männlichem Rot angesehen wurde, während Blau aufgrund der Assoziation mit dem Umhang der Jungfrau Maria (der seit dem 6. Jahrhundert n. Chr. in dieser Farbe dargestellt wurde) weiblich war. Erst in den 1950er Jahren wurde Pink als weibliche Farbe vermarktet.
Blau
Im alten Griechisch, Chinesisch, Japanisch und Hebräisch gab es keine Namen für die Farbe Blau und Blau wurde als Erweiterung von Grün angesehen. Dies setzt sich heute fort, wo mehrere Sprachen, darunter Koreanisch, Vietnamesisch und Thailändisch, grün-blaue fließende Übergänge aufweisen.
Die Farbe Blau erfreut sich weltweiter Beliebtheit, die sich aus ihrer beruhigenden Wirkung ergibt. Geräusche von Meeren, Seen, Flüssen und Himmel werden oft als Entspannungsmethoden verwendet, und Bilder, die im übertragenden Sinne die Heilung des Geistes darstellen, bestehen hauptsächlich aus klaren blaue Wellen oder hellblauem Himmel.
Gelb
Die Staatsblume von Kansas, die Sonnenblume, inspirierte die frauenrechtliche Bewegung der Suffragetten 1867 zur Wahl von Gelb für ihre Trotz-Bänder. Eine weitere bemerkenswerte Konnotation für die Wahl des gelben Bandes ist mit abwesenden Freunden oder Angehörigen im Ersten Weltkrieg verbunden. Sie wurden in Amerika als Symbol der Solidarität mit Liebsten, Ehemännern und Verlobten getragen, die im Ausland kämpfen.
Grün
Die typischen Assoziationen von Grün beziehen sich auf die Natur, aber es hat auch einige weniger angenehme Konnotationen wie Neid, Eifersucht, Unerfahrenheit, Krankheit und Gift. Die letztere Assoziation stammt direkt von einem erbsengrünen Pigment namens „Scheele's Green“, das 1775 für die Verwendung in Farbstoffen und Farben für Teppiche, Stoffe, Tapeten, Ballkleider und Süßwaren erfunden wurde. In Tapeten erwies es sich als besonders tödlich, da es hohe Dosen Arsen enthielt und winzige Partikel davon in die Luft abgab. Dieses Pigment erweckte seinerzeit auch den Verdacht, dass Großbritannien 1821 Napoleon in St. Helena vergiftet hatte, da die grüne Tapete in seinem Zimmer Arsen enthielt.
Violett
Dass Violett die dominierende Farbe des Königtums wurde, ist schlicht und ergreifend auf seine hohen Kosten zurückzuführen. Im Laufe der Geschichte haben sich zahlreiche Herrscher und Ikonen in Violett gehüllt, um ihren Status und ihren Reichtum zu festigen. Der Einfluss auf Figuren wie Cleopatra, Nero und Julius Caesar ist nicht zu unterschätzen. Die Farbe war so bedeutsam, dass zahlreiche Traditionen schließlich vorschrieben, dass Violett nur von Königen getragen werden durfte. Bis heute nimmt Violett in den Gesellschaften einiger Länder eine hierarchiebestimmende Funktion ein.

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